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Dieses Modul ist ein klassisches Digitalfotografie-Tool. Im Gegensatz zu anderer Bildbearbeitungssoftware wirkt jedoch der darktable Modul im Lab-Farbraum. Deshalb bietet es unabhängige Kurven für jeweils die Kanäle L, a, und b (das sind die Koordinaten des Lab-Farbraumes).
Verwendung
Im Auslieferungszustand sind die Kurven in allen drei Kanälen diagonale Geraden, definiert durch wenige Ankerknoten. Durch Erfassen der Kurve an beliebigen Punkten mit der linken Maustaste kann die Kurve den eigenen Wünschen angepasst werden, dabei entstehen zusätzliche Stützstellen (kleine Kreismarkierungen auf den Kurven). Selbst definierte Stützstellen können auch mit Strg-linksMausklick auf die Kurven gesetzt werden. Dabei wird die Kurve nicht durch Versehen verändert. Jede einzelne Stützstelle kann dann mit der linken Maustaste erfasst und entlang der y-Achse verschoben werden, so dass sich die Kurve entsprechend lokal verändert. Bis zu 20 solcher Stützstellen können Sie selbst pro Kurve definieren. Um eine Stützstelle (Kreismarkierung) wieder zu entfernen genügt es, die Markierung mit linksMausklick zu fassen und aus dem Widget herauszuschieben.
Durch Aktivieren (linksMausklick) der Pipette rechts oben kann man mit einem linksMausklick im bearbeiteten Bild an einer frei wählbaren Stelle den Lab-Wert (L, a oder b) des angeklickten Pixels entnehmen. Dieser Wert wird dann als rote senkrechte Linie auf der Farbkurve eingeblendet und der numerische Wert (Input) links oben angezeigt, zusammen mit dem Output, also dem berechneten Wert, der durch die Kurve festgelegt wird. Auf diese Weise kann man sich im Foto die kritischen Stellen aussuchen, den Lab-Wert sich anzeigen lassen und gleich die Kurve an der Stelle so anpassen, dass der umgerechnete Lab-Wert den eigenen Ansprüchen genügt. Das Ergebnis der Änderungen durch das Modul sieht man direkt im bearbeiteten Foto im Hauptfenster.
Ein links-Doppelklick auf die Kurve erzeugt wieder die 45° Ausgangsgerade (die gerade Diagonale), also die Einstellung, die nichts verändert.
L-Kanal-Kurve
Die Tonwertkurve in L-Kanal arbeitet mit der Luminanz (Helligkeit), eine der drei Koordinaten des Lab-Farbraums. Zur besseren Übersicht wird die Luminanz des Input-Fotos als Histogramm im Diagramm angezeigt.
Das Koordinatensystem der Kurve besteht in der x-Achse aus der Luminanz der input-Pixel, die y-Achse aus der Luminanz der output-Pixel, jeweils in relativen Einheiten des Intervalls 0 (schwarz) bis 100 (weiß). Die 45°-Standarddiagonale besteht aus Zahlendubbels wie (10,10) oder (60,60). Das heisst, dass Input und Output des Moduls gleich sind. Wird die Kurve nach oben verbogen, entsteht beispielsweise bei x=10 ein y=20, das bedeutet, ein Pixel mit der Luminanz L=10 wird auf eines mit L=20 umgerechnet, es wird also heller. Umgekehrt, wenn die Kurve nach unten verbogen wird, werden die Output-Pixel des verbogenen L-Bereichs dunkler. Gibt man der Kurve ein S-förmiges Aussehen, wird ein Teil der Pixel verdunkelt, der andere Teil wird heller und somit der Kontrast erhöht. Wird der mittlere Teil der Kurve nach oben gebogen, wird das Bild insgesamt heller (genau genommen werden die Pixel mittlerer Luminanz im Output heller dargestellt).
Anwendungsbeispiele:
Original
Die Eingabewerte sind identisch mit den Ausgabewerten, das Bild bleibt also unverändert.
Kontrasterhöhung durch Schwarz-/Weißpunkt Verschiebung
Durch Verschiebung des Schwarz- und Weißpunktes nach innen auf der X-Achse werden Schatten und Lichter beschnitten. Die Folge ist eine Kontrasterhöhung.
Kontrastverringerung durch Schwarz-/Weißpunkt Verschiebung
Durch Verschiebung des Schwarz- und Weißpunktes nach innen auf der Y-Achse werden Schatten aufgehellt und Lichter abgedunkelt. Die Folge ist eine Kontrastverringerung.
Aufhellen eines zu dunklen Bildes
Durch einen nach oben gerichteten Bogen wird das Bild aufgehellt
Abdunkeln eines zu hellen Bildes
Durch einen nach unten gerichteten Bogen wird das Bild abgedunkelt
Kontraststeigerung
Durch eine S-förmige Kurve wird der Schatten abgedunkelt und die Lichter aufgehellt. Das Ergebnis ist eine Kontraststeigerung.
Kontrastverringerung
Durch eine gespiegelt S-förmige Kurve wird der Schatten aufgehellt und die Lichter abgedunkelt. Das Ergebnis ist eine Kontrastverringnerung.
Anpassung der Tiefen
Es werden die Schatten aufgehellt, indem wir um unteren Bereich die Kurve nach oben schieben und durch einen weiteren Ankerpunkt im hellen Bereich die Kurve fixieren.
a / b-Kanal-Kurven
Die Kurven im a- und b-Kanal rechnen die beiden Farbkoordinaten des Lab-Farbraums um. Sie werden nur angezeigt und aktiv, wenn für „Chrominanz skalieren“ (links unter Histogramm/Kurve) „manuell“ ausgewählt wird.
Das Arbeitsprinzip ist analog dem L-Kanal. Die gerade Standarddiagonale ändert nichts. Positive a-Werte entsprechen mehr Magenta-Farben, negative a-Werte ergeben im Output grünlichere Farben. Positive b-Werte erzeugen verstärkt gelbliche Farben, negative b-Werte erzeugen mehr bläuliche Farben. Verschieben der Mitte der Kurve erzeugt für das Bild eine generelle Farbtönung: a-Kanal Verschiebung nach oben gibt einen Magentastich; a-Kanal Verschiebung nach unten eine grüne Färbung. Verschiebung der b-Kanal-Kurve nach oben ergibt eine gelbe Tönung, Verschiebung nach unten einen blauen Farbton. Änderungen der Steilheit der Kurven, ohne dass ihr Zentrum verlagert wird, erhöhen bzw. erniedrigen die Farbsättigung des jeweiligen Kanals. Mit richtig definierten Kurven können Sie eine Feinsteuerung der Farbsättigung erreichen.
Anwendungsbeispiele:
- Ein Gelbstich im Bild kann behoben werden, indem man den Blaukanal aufhellt.
- Ein Grünstich im Bild kann behoben werden, indem man den Grünkanal abdunkelt.
Chrominanz skalieren
Wenn mit diesem Kombinationsfeld „automatisch“ ausgewählt ist, justiert darktable die Farbsättigung selbsttätig. Die Justierung hängt dabei außer von den Farbinformationen der Pixel auch von der L-Wert-Umrechnung der L-Kanalkurve ab. Erhöht der L-Kanal den Kontrast wird auch die Farbsättigung angehoben. Ist Überblendung eingeschaltet und für den Überblendmodus „Farbanpassung“ ausgewählt, lässt sich die Wirkung der Farbanpassung mit dem Regler Deckkraft stufenlos variieren.
Überblenden
Bei ausgeschaltetem Überblenden wirken sich die Änderungen auf das gesamte Bild aus. Durch den Überblendmodus können Sie z.B. die Änderungen auf den über die Maske ausgewählten Bereich beschränken bzw. die Wirkung des Moduls beeinflussen. Weitere Informationen siehe Überblend Modi.
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Übersetzt durch L. Schanne
Verbesserungsvorschläge oder Korrekturen der Übersetzung vom Handbuch bitte an dartkable(at]multimedia4linux.de schicken.